Nach unserer langsamen Ankunft in Rabat haben wir einen entspannten Tag in der Naehe des Hafens verbracht. Wie in Tanger ist auch hier die Marina sehr neu und modern und an einer Promenade voller Restaurants gelegen. Die Leute verbringen hier ihre Abende und Wochenende und es ist viel los. Es hat auch wie in Tanger viele Security Leute bei den Quais, eines der Docks ist scheinbar fuer die Boote der Koenigsfamilie reserviert.
Die Marina liegt am Fluss Bouregreg, der die Staedte Sale und Rabat voneinander trennt. Unser erster Trip in die Stadt Sale war eher unfreiwillig. Wir wollten unser Fruehstueck im Cafe bei der Marina bezahlen, hatten jedoch nicht genug Dirham bei uns. Kartenzahlung oder Euro wurden nicht akzeptiert, also hat uns die Kellnerin mit in die Altstadt von Sale genommen, um Geld abzuheben. Die Altstadt (Medina) in Sale war nicht touristisch sondern man sah, das hier der ganz normale Alltag ablaeuft. Aber auch dieser Stadtteil war von einer hohen roten Lehmmauer mit Zinnen und grossen Toren umgeben und die Haeuser waren quadratisch und weiss wie Zuckerwuerfel, eine Architektur die wir auch sonst in Marokko viel gesehen haben.
Am Nachmittag machten wir uns mit einigen Bootsfreunden vom selben Steg mit denen wir von Tanger gesegelt sind auf den Weg in die Altstadt/Medina von Rabat. Mit dem brandneuen Tram fahren wir direkt von der Marina ins Stadtzentrum, was uns 60 Rappen kostet und ca 40 Minuten Fussmarsch erspart.
Die Medina in Rabat mehr auf Touristen ausgelegt als in Sale, aber die Atmosphaere war entspannter als in Tanger und wir wurden nicht wirklich von den Verkaeufern angesprochen. Als wir durch das Tor in der Stadtmauer treten sind wir sofort im Getuemmel des Markts und von ueberallher stuerzen Gerueche und Eindruecke auf uns ein. Die ersten paar Gassen verkaufen Krimskrams wie auf einem Flohmarkt, dann kommen die Essenstaende voll mehr oder weniger extoischer Fruechte, Gewuerze und vielem mehr. Rafael ist in Kuba aufgewachsen und hat dort immer eine Frucht namens Chitimoya gegessen. Die gibt es hier zu kaufen und er freut sich immer sehr, wenn wir sie ihm vom Markt mitbringen. Auf Deutsch heisst die scheinbar Zuckerapfel, habe davon aber noch nie etwas gehoert.
Wir gehen in einen von den vielen Gewuerzlaeden hinein, welche von vorne sehr klein und beengt aussehen. Der kleine Laden entpuppt sich schnell als eine Kette von zusammenhaengenden Raeumen, die zum Himmel offen und voller Pulver, Tinkturen, Gewuerzen, getrockneten Pflanzen und sogar Hyaenenfellen sind.
Weiter geht’s vorbei an vielen weiteren Laeden und Shops, einigen Moscheen und hin und wieder sehen wir auch einen oeffentlichen Brunnen mit schoener Mosaikwand als Hintergrund.
Einmal quer durch die Medina und gestaerkt durch ein Streetfood-Sandwich kommen wir auf der anderen Seite bei der Kashbah des Udayas an. Diese alte Berberfestung haben wir bei der Ankunft in den Hafen bereits vom Wasser aus bestaunt.
Die Kasbah ist eine eigene kleine Stadt mit Parks, Stadtmauer, Moschee und vielen kleinen verwinkelten blau-weissen Gassen. Von der grossen Terrasse im Zentrum des Forts sieht man die Hafeneinfahrt und den Strand wo sich die Wellen brechen und sich zahlreiche Surfer im Wasser tummeln.
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