Am Freitag machte ich mich zusammen mit Rafael und Tiffany um 6 Uhr morgens auf den Weg zum Bahnhof um nach Casablanca zu fahren. Die Beiden hatten dort einen spassigen Morgen voller Papierkram auf dem Konsulat vor sich, waehrend ich mich auf den Weg machte, die groesste Moschee in Afrika zu besichtigen. Es ist ausserdem die groesste Moschee die fuer nicht-Muslime offen steht und ich war sehr neugierig darauf
Die Hassan II Moschee kann nur mit gefuehren Touren zu bestimmten Zeiten besucht werden, da sie gleichzeitig von Glaeubigen genutzt wird, welche 5 mal pro Tag dort beten. Ich hatte den 9 Uhr Start um ein paar Minuten verpasst, zum Glueck entschied sich jedoch ein Tourguide unsere Mini-Gruppe von 15 Personen um 9.15 auf eine separate Tour mitzunehmen. Wir ueberholten die grosse 9-Uhr-Gruppe bald und hatten dann unsere Ruhe.
Der Turm der Moschee ist 200 Meter hoch und Nachts leuchtet ein gruener Laserstrahl Richtung Mekka. Die Moschee wurde von einem Franzosen designt und von der franzoesischen Firma Bouygues gebaut, die auch das Musee d’Orsay und den Aermelkanaltunnel gebaut hat. Das Hauptgebaeude der Moschee ist 200 Meter lang und 100 Meter breit, voll poliertem glaenzedem Marmor und flauschigen Teppichen. Es gibt keine Lueftungsanlage und da es mit mehreren tausend Glaeubigen ziemlich stickig werden kann, kann das Dach wie bei einem Fussballstadion aufgemacht werden.
Der Koenig hat sein separates riesigen Eingangstor und einen eigenen Gebets-Spot im Zentrum der grossen Halle. Er komme aber nur einmal pro Jahr in diese Moschee, sagt der Guide weiter.
Das Innere der Moschee ist reich verziehrt mit Zederholzschnitzereien aus dem Atlasgebirge, Marmor, Gold und grossenen Kronleuchtern. Die Maenner beten unten in der Haupthalle, fuer die Frauen hat es auf beiden Seiten grosse Balkone auf denen sie von allen Blicken abgeschirmt beten.
Bevor dem Gebet muessen die Glaeubigen jedoch die rituelle Waschung vollziehen, hierfuer hat es im Untergeschoss wieder nach Geschlechtern getrennte Waschraeume.
Nach ca 45 Minuten war unsere Tour zu Ende und ich habe noch etwa eine Stunde bei der Moschee verbracht und die Aussicht auf den Atlantik genossen.
Ich war ziemlich muede, da ich seit Gibraltar eine Erkaeltung mit mir rumschleppe die mich nicht in Ruhe lassen will. Auf dem Rueckweg durch die laute Dauerbaustelle namens Casablanca bin ich mit dem Nerven ziemlich am Ende waehrend ich entlang der dicht befahrenen Hauptstrasse und durch das Labyrinth der kleinen Gassen zurueck zum Bahnhof laufe. Dank einem kleinen Umweg komme ich auch am beruehmten «Rick’s Cafe» aus dem Film Casablanca vorbei, welches jedoch sehr wenig Eindruck hinterlaesst. Ich gebe auf und nehme doch eines der kleinen roten Minitaxis, das mich innert weniger Minuten beim Bahnhof absetzt.
Der Ausflug hat sich trotzdem gelohnt und als ich Tiffany und Rafael am Bahnhof wieder getroffen haben, «goennten» wir uns einen Besuch bei McDonald’s. Da ich auf dem Bestell-Bildschirm-Ding keinen Veggie-Burger gefunden habe, habe ich an der Kasse bestellt und war erstaunt ueber den guenstigen Preis. Es stellte sich jedoch heraus das ein Veggie-Burger hier wortwoertlich ein Burger ohne Fleisch ist: also Brot, Salatblaettchen mit Tomatenscheibe und Kaese. Immerhin waren die Pommes in Ordnung.
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